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Vertrauen für das Pferd
– und wie du ihm helfen kannst, es aufzubauen

Stressfrei ausreiten? Eine der Grundvoraussetzungen dafür ist, dass dein Pferd Vertrauen hat. Wie kannst du dein Pferd unterstützen, dass es Vertrauen aufbaut, damit dein Ausritt entspannt und stressfrei abläuft?

Meine Tipps und Tricks kannst du dir im Video-Beitrag anhören oder weiter unten im Blog-Beitrag nachlesen.

In wen oder was soll dein Pferd denn nun Vertrauen haben?

1) in die Welt da draußen
2) in dich als Mensch und Führungspersönlichkeit
3) in sich selbst – das sog. Selbstvertrauen

Vertrauen in die Welt

Vertrauen in die Welt da draußen kann dein Pferd nur aufbauen, wenn es an der Welt auch teilnehmen darf, das heißt wenn du es nicht in Watte packst und vor allen Einflüssen da draußen bewahren willst.

Also zeige deinem Pferd die Welt. Wenn es noch keine oder wenig Geländeerfahrung hat, dann zeige ihm die Welt zuerst an der Hand.

Zum Thema “Spaziergang mit dem Pferd” habe ich einen ganz ausführlichen Video-Beitrag erstellt, den du hier findest.

Vielen Pferden fällt es leichter, Vertrauen aufzubauen, wenn sie ihren Menschen sehen können. Und das ist nicht der Fall, wenn du auf dem Rücken des Pferdes sitzt. Dann befindest du dich nämlich in der blinden Zone des Pferdes. Deshalb ist es manchmal auch eine gute Idee, vom Pferd abzusteigen, wenn es an irgendeinem gruseligen Ding nicht vorbei gehen will.

Die Falle der Vermeidungsstrategie

Sei achtsam, dass du nicht in die Falle der Vermeidungsstrategie hineintappst. Damit du verstehst, was ich damit meine, möchte ich dir gerne eine Geschichte aus meinem Leben erzählen:

Mein Pferd hat einen Heidenrespekt vor Kühen; es findet diese Tiere total gruselig, besonders wenn sie große Hörner haben und, neugierig wie sie sind, auf uns zulaufen. In einem früheren Stall kam der Stallbesitzer auf die Idee, sich eine Rinderherde anzuschaffen, und diese direkt neben den Pferde-Stall auf eine Koppel zu stellen.

Um es kurz zu machen: Ich war überhaupt nicht begeistert, weil ich sehr anstrengende und stressige Zeiten auf mich zukommen sah. Ich hatte es nämlich schon erlebt, dass mein Pferd vor Kühen kurzerhand umdrehte und als ich zu viel Druck gemacht habe, sogar gestiegen ist.

Deshalb habe ich echt überlegt, wie ich die Situation vermeiden kann, ob es andere Wege gibt, die gehen könnte, ohne an den Kühen vorbei zu müssen.

Was mir dann aber sehr zu denken gegeben hat, waren die Berichte der Stallburschen. Die mussten mein Pferd nämlich jeden Tag an diesen Kühen vorbei auf die Koppel führen. Als ich sie fragte, was meiner da macht, bekam ich die Antwort: „Dein Pferd? Überhaupt kein Problem.“

Was soll dir das jetzt sagen? Nicht selten tragen wir selber dazu bei, dass eine Situation zum Problem wird. Das solltest du selbstkritisch immer hinterfragen, wenn du mit deinem Pferd in eine schwierige Situation kommst. Entscheide nicht schon vorher, dass dein Pferd jetzt gleich ein Problem haben wird, sondern bemühe dich, so gut es geht, unbefangen und neutral zu bleiben. Wenn du kein Problem daraus machst, hat dein Pferd meistens auch keins.

Und auch wenns nicht immer einfach ist: Tappe nicht in die Falle der Vermeidungsstrategie, sondern freue dich über jede Möglichkeit, mit deinem Pferd zu trainieren und zu üben und Vertrauen aufzubauen. Das ist die beste Vorbereitung für stressfreie Ausritte.

Vertrauen in dich als menschliche Bezugsperson

Dein Pferd soll lernen, dass es sich in deiner Begleitung sicher fühlen kann und mit dir gemeinsam auch kleinere oder auch größere Abenteuer überlebt. Das kann natürlich nur gut funktionieren, wenn du selbst ruhig und gelassen bleibst und Sicherheit ausstrahlst.

Tipp 1)

Ein ganz einfacher und praktischer Tipp dazu: Nimm dir Zeit für das Zusammensein mit deinem Pferd. Das gilt natürlich ganz besonders für die Vorbereitung deines Ausritts. Schon die Zeit vor dem Ausritt sollte so entspannt wie möglich und ohne Hektik und Zeitdruck ablaufen.

Wenn du dich mit jemandem verabredet hast, dann beginne rechtzeitig vor der vereinbaraten Losreit-Zeit mit dem Putzen und Satteln. Vermeide, dass sich Ungeduld und Druck in dir selbst aufbaut, z. B. weil deine Ausreitbegleitung schon längst fertig ist und auf dich wartet.

Da sind Pferde nämlich wie kleine Kinder. Sie riechen und spüren es, wenn du es eilig hast. Sie werden dann vielleicht trotzig und reagieren auf deinen inneren Druck mit Gegendruck.

Wenn du im Umgang mit deinem Pferd hektisch und ungeduldig wirst, traut dein Pferd dir nicht zu, dass du kompetent genug bist, um die Situation jederzeit im Griff und unter Kontrolle zu haben.

Tipp2)

Sorge du bewusst für positive Erfahrungen. Denn je öfter dein Pferd die Erfahrung macht, dass immer dann, wenn es mit dir zusammen was unternimmt, alles toll und sicher abläuft, desto mehr kann sein Vertrauen in dich wachsen.

Eine gute Vorbereitung und eine vorausschauende Planung des Ausritts sind dafür die Wegbereiter. Der erste Ausritt ist nicht die geeignete Gelegenheit, eine vielbefahrene Straße zu überqueren oder am Samstagnachmittag am Fußballplatz vorbeizureiten. Wähle am Anfang ganz bewusst und umsichtig einen Weg aus, von dem du weißt, dass da nach menschlichem Ermessen nicht viel passieren kann. Vielleicht ist es ja der Weg, den du vorher schon mit deinem Pferd zu Fuß gegangen bist. Dann kennt dein Pferd den Weg auch schon.

Und es ist auch oft eine gute Idee, wenn du Sicherheit schaffst durch ein erfahrenes und ausgeglichenes Begleitpferd, das heißt dass du dir den Herdentrieb zunutze machst. Das sollte aber wirklich ein „alter Hase“ sein. Denn der Herdentrieb funktioniert immer, nicht nur wenn das andere Pferd entspannt ist. Auch die Nervosität kann sich von einem auf das andere Pferd übertragen.

Du sorgst für positive Erfahrungen, wenn du die Politik der kleinen Schritte gehst
und wenn du so weise bist, den Ausritt rechtzeitig zu beenden. Da gilt das Motto:
Wenn es am schönsten ist, solltest du aufhören, so dass dein Pferd den Ausritt mit einer positiven Erfahrung abschließen und ihn in guter Erinnerung behalten kann.

Freue dich, wenn alles gut gelaufen ist, und plane dann lieber erst beim nächsten Mal eine längere Runde ein.

Wie gewinnt dein Pferd Vertrauen in sich selbst?
Wie entwickelt es Selbstvertrauen?

In erster Linie durch viele, viele Erfolgserlebnisse und positive Erfahrungen. Hilf deinem Pferd, seinen Mutmuskel zu trainieren, indem es neue Situationen kennen lernen darf. Lass es dabei ruhig auch mal stehen bleiben, die Landschaft abscannen, sich umschauen. Lass es schnuppern, Unbekanntes mit dem Maul und den Hufen prüfen.

Gib ihm die Chance, sich selbst ein Bild zu machen und selbst zu prüfen, ob das Neue wirklich so gefährlich ist, wie es im ersten Moment vielleicht glaubt.

Mir selber haben Reitlehrer immer wieder gesagt, ich solle das Pferd nicht hingucken lassen, wenn es sich vor irgendwas fürchtet. Und vielleicht hast du das ja auch schon gehört.

Wie soll das Pferd denn Vertrauen entwickeln, wenn es noch nicht mal nachsehen darf, was es da so verunsichert? Also zeig ihm die Welt, und lass es gucken und prüfen. Ermuntere und motiviere es, sich das Gruselmonster ganz genau anzuschauen.

Fazit

Damit dein Pferd beim Ausritt cool und gelassen unterwegs ist,
braucht es Vertrauen, und zwar Vertrauen

  • in die Welt
  • in dich als Mensch
  • und in sich selbst

Du kannst eine Menge dafür tun, damit dein Pferd Vertrauen aufbaut

1) Zeig ihm die Welt an der Hand
2) Strahle selbst Sicherheit aus
3) Bleibe ruhig und gelassen
4) Nimm dir Zeit und habe Geduld
5) Sorge bewusst für positive Erfahrungen
6) Plane vorausschauend
7) Gehe die Politik der kleinen Schritte
8) Finde einen guten Abschluss für deine Trainingseinheiten und Ausritte
9) Lass es selbst hinschauen, prüfen und mutiger werden

Wie kann ich dich und dein Pferd unterstützen?

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Ich bin Coach für Pferde-Frauen, Vertrauensaufbau und angstfreies Ausreiten, Tierkommunikatorin und systemische Aufstellerin für Pferde. Ich helfe dir, dein Pferd besser zu verstehen, deine (Aus)reit-Blockaden zu lösen und das Vertrauen in dich selbst, in dein Pferd und ins (Aus)reiten aufzubauen oder zurückzugewinnen.

 

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